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Miléna Kartowski-Aïach hat Theaterregiekurse in Polen und Dänemark besucht, Religionsphilosophie und Anthropologie studiert. Sie spielt Klavier, sie komponiert und arrangiert, sie singt, sie schreibt. In New York traf sie Frauen, die ihr Zugang verschafften zu den Quellen jiddischer Lieder, die von strenggläubigen, chassidischen Jüdinnen gesungen werden. Zurück in Paris gründete sie die Theatercompagnie Les Haïm und ihr eigenes Ensemble, das Hassidish Project. Mit ihm trat sie 2012 als erste Jiddisch singende Künstlerin im Olympia auf, der ältesten noch existierenden Pariser Music Hall.
Im Sommer 2021 hat Miléna Kartowski-Aïach schließlich eine lebensverändernde Weiche gestellt: Sie hat Frankreich verlassen und ist in Israel eingewandert. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der latente und offene Antisemitismus in ihrem Geburtsland ist einer, ihr Verlangen nach einem spirituellen Leben ein anderer.
In Israel stehen ihr Tonarchive offen, in denen sie einem anderorts verleugneten oder bereits ausgelöschtem, auf jeden Fall aber verschlossen gehaltenen kulturellen Erbe nachspürt. Ihre Versuche, in Algerien – dem Geburtsland ihres Vaters – Notate von Liedern in der judäo-berberischen Tradition zu finden, scheiterten bisher. Die Suche führte sie auch nach Marokko, wo gegenwärtig noch etwa 2000 Menschen die Berbersprache Tamazigh sprechen. Mit einigen jungen Leuten hat Miléna vor Jahren Musik aufgenommen.
An einem Nachmittag im Januar 2023 habe ich die junge Sängerin, Theaterautorin und Poetin Miléna Kartowski-Aïach in ihrem Zuhause in Ein Kerem besucht.
Miléna Kartowski-Aïach:
Buchtipp:
David Vogel: