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Folge 35: „Im Land der Lebenden“ - ein Gespräch mit Déborah Lévy-Bertherat
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Am 26. Januar 1903 wurde Irma Levy in Hamburg geboren. Sie war die jüngste Tochter von Friederike und Elkhan Levy, die seit 1892 ein Altersheim leiteten und für den jüdischen Friedhof in Altona zuständig waren. Das Ehepaar hatte fünf Kinder. Ihr Sohn Kurt ist der Großvater von Déborah Levy-Bertherat. Ihn hat sie nie kennengelernt. An die erste Begegnung mit seinen Schwestern Irma und Edith erinnert sich die Autorin genau. Es war im Sommer 1972, in Israel, im Garten der Großmutter. Déborah war neun Jahre alt.

„Die Nachkommen“, schreibt sie, “stellen keine Fragen. Sie haben Angst, Geister zu wecken, das Messer oder die große Axt der Geschichte in die Wunden ihrer Vorfahren zu stoßen. In Wahrheit fürchten sie vor allem, dass sie selbst durch das, was sie hören, verletzt werden könnten.“ Déborah Lévy-Bertherat hat ihre Großtanten nicht befragt. Doch eines Tages begann sie, Archive und ehemalige Wohnstätten aufzusuchen und familiengeschichtliche Lücken zu füllen. Sie akzeptiert die Möglichkeit, sich mitunter zu irren, und beginnt mit der Arbeit am Buch Sur la terre des vivants / Im Land der Lebenden.

Déborah Lévy-Bertherat lebt in Paris. Sie lehrt Vergleichende Literaturwissenschaft  an der Ecole normale supérieure, hat Bücher von Lermontow und Gogol übersetzt und bislang vier Romane geschrieben. Im November 2024 habe ich die Schriftstellerin zum Gespräch in Paris getroffen.

Bücher von Déborah Lévy-Bertherat:

Link zum Arbeitskreis Stolpersteine und jüdisches Leben in Hamburg,  Hauptkirche Sankt Nikolai

https://www.hauptkirche-stnikolai.de/bildungwissen/kunst-kultur/arbeitskreis-stolpersteine-und-juedisches-leben

 

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